

Führende Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) sind Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung der EZB an der Bekämpfung der Euro-Staatsschuldenkrise entgegen getreten. EZB-Präsident Mario Draghi sagte bei einer Bankenkonferenz in Frankfurt, der wichtigste EZB-Beitrag hierzu seine glaubwürdige Geldpolitik. Das deutsche EZB- Ratsmitglied Jens Weidmann kritisierte die Staatsanleihekäufe des Eurozone-Zentralbanken, die am Vormittag gleichwohl fortgesetzt wurden. Allerdings gab es auch andere Stimmen. So sagte das spanische EZB-Direktoriumsmitglied Jose Gonzalez Paramo, die Staatsanleihekäufe entsprächen dem EZB-Mandat und der Slowake Joszef Makuch meinte, die EZB werde tun, was zur Wiederherstellung des Vertrauens in der Eurozone notwendig sei. Zentralbanken des Euroraums kauften am Vormittag nach Angaben von Händlern wieder italienische und spanische Staatsanleihen, wenn auch in geringem Umfang. Die ;Frankfurter Allgemeine Zeitung; hatte in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, der EZB-Rat habe sich auf eine monatliche Obergrenze für Anleihekäufe geeinigt und diese kürzlich sogar gesenkt. Weidmann wollte dies nicht kommentieren. In den vergangenen Tagen waren vor allem in südeuropäischen Mitgliedsländern der Eurozone Forderungen nach verstärkten Staatsanleihekäufen durch die EZB laut geworden. So sagte der scheidende spanische Ministerpräsident José Luis Rodrguez Zapatero, Europa brauche eine Zentralbank, die diesen Namen verdiene und den Euro wirklich verteidige. Der Chef des Italienischen Bankenverbands, Giuseppe Mussari, sagte, der Euroraum brauche eine Zentralbank, die denen westlicher Demokratien ähnele. Dabei bezog er sich offenbar auf die umfangreichen Staatsanleihekäufe der britischen und der US-Notenbank.
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