Hamburg (ots) - Wärmedämmungen aus Polystyrol, besser bekannt unter dem Namen Styropor, sind offenbar brandgefährlich. Versetzt mit Flammschutzmitteln und oberflächlich geschützt durch eine Putzschicht, gelten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) mit dem Kunststoff zwar als schwer entflammbar. Doch sie sind brennbar, so das Ergebnis eines Brandversuchs für die Dokumentation "45 Min: Wahnsinn Wärmedämmung", die das NDR Fernsehen am Montag, 28. November, zeigt.
Im Falle eines Feuers können Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol offenbar sogar zum Brandbeschleuniger werden. Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol müssen die Anforderungen der Brandschutzklasse B1 (schwer entflammbar) erfüllen, eine Voraussetzung für ihre baurechtliche Zulassung für Mehrfamilienhäuser. Geprüft wird das in Brandversuchen, durchgeführt von Materialprüfungsanstalten - im Auftrag und auf Rechnung der Hersteller. Viele Systeme haben diese Tests bestanden und werden deutschlandweit verbaut. Doch wie aussagekräftig sind die Brandversuche?
Reporter der NDR Dokumentationsreihe "45 min" haben einen Brandversuch in der Materialprüfanstalt Braunschweig durchführen lassen. Ein Fachbetrieb hatte dort das Wärmedämmverbundsystem eines Markenherstellers aufgebaut. Zwanzig Minuten hätte es der Einwirkung heftig lodernder Flammen standhalten müssen. Doch das System fing so schnell Feuer, dass der Versuch bereits nach acht Minuten außer Kontrolle geriet. Die Feuerwehr musste wegen der heftigen Flammen und extremer Rauchgasentwicklung unter Atemschutz umgehend löschen.
Entscheidend für die rasante Brandausbreitung könnte eine Abweichung im Prüfaufbau gewesen sein. Für den Versuch wurde bewusst auf den Einbau eines sogenannten Brandschutzstreifens aus nicht brennbarer Mineralwolle über dem simulierten Fenstersturz verzichtet. Der Verzicht spiegelt die Praxis wieder - bei der Wärmedämmung wird entweder ganz oder teilweise auf Brandschutzstreifen verzichtet. Das kann verheerende Folgen haben - so im Juni dieses Jahres beim Großbrand einer Wohnanlage im niedersächsischen Delmenhorst.
Weitere Informationen im Internet unter ndr.de/45min
Sendetermin: Montag, 28. November, 22.00 Uhr, NDR Fernsehen
Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2
Pressekontakt: NDR Norddeutscher Rundfunk Presse und Information Telefon: 040 / 4156 - 2300 Fax: 040 / 4156 - 2199 presse@ndr.de http://www.ndr.de
Im Falle eines Feuers können Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol offenbar sogar zum Brandbeschleuniger werden. Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol müssen die Anforderungen der Brandschutzklasse B1 (schwer entflammbar) erfüllen, eine Voraussetzung für ihre baurechtliche Zulassung für Mehrfamilienhäuser. Geprüft wird das in Brandversuchen, durchgeführt von Materialprüfungsanstalten - im Auftrag und auf Rechnung der Hersteller. Viele Systeme haben diese Tests bestanden und werden deutschlandweit verbaut. Doch wie aussagekräftig sind die Brandversuche?
Reporter der NDR Dokumentationsreihe "45 min" haben einen Brandversuch in der Materialprüfanstalt Braunschweig durchführen lassen. Ein Fachbetrieb hatte dort das Wärmedämmverbundsystem eines Markenherstellers aufgebaut. Zwanzig Minuten hätte es der Einwirkung heftig lodernder Flammen standhalten müssen. Doch das System fing so schnell Feuer, dass der Versuch bereits nach acht Minuten außer Kontrolle geriet. Die Feuerwehr musste wegen der heftigen Flammen und extremer Rauchgasentwicklung unter Atemschutz umgehend löschen.
Entscheidend für die rasante Brandausbreitung könnte eine Abweichung im Prüfaufbau gewesen sein. Für den Versuch wurde bewusst auf den Einbau eines sogenannten Brandschutzstreifens aus nicht brennbarer Mineralwolle über dem simulierten Fenstersturz verzichtet. Der Verzicht spiegelt die Praxis wieder - bei der Wärmedämmung wird entweder ganz oder teilweise auf Brandschutzstreifen verzichtet. Das kann verheerende Folgen haben - so im Juni dieses Jahres beim Großbrand einer Wohnanlage im niedersächsischen Delmenhorst.
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