'FTD': Telefonica prüft wegen klammer Kassen Anteilsverkäufe

Der spanische Telekomkonzern Telefonica muss einem Bericht zufolge aus Geldnot eventuell Teile seines Kerngeschäfts versilbern. Aktuell werde der Verkauf von Anteilen an den Töchtern in Brasilien und Tschechien geprüft, schrieb die "Financial Times Deutschland" (FTD/Donnerstagausgabe) unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Kreise. Dazu komme eine Reihe kleinerer Beteiligungen an den Unternehmen Portugal Telecom, Zon Multimedia, Hispasa und Amper, die auf dem Prüfstand stehen.

Die Spanier, die in Deutschland mit dem Mobilfunkanbieter O2 vertreten sind, ächzen wie viele Konkurrenten unter einem immensen Schuldenberg. Bei dem spanischen Konzern, der lange Zeit vom Erfolg verwöhnt war, spitzte sich die Lage zuletzt wegen der Schuldenkrise zu. Das Unternehmen muss derzeit deutlich höhere Zinsen zahlen als noch vor einiger Zeit. Dem Bericht zufolge stehen für das kommende Jahr derzeit noch vier Milliarden Euro zur Refinanzierung an.

Aus diesem Grund werde momentan überall gespart - auch bei dem für den Konzern wichtigen Ausbau neuer Geschäftsfelder. "Es wird nicht viel Geld in diesem Bereich investiert werden können", sagte ein Insider der "FTD". Telefonica muss jedoch verstärkt in neue Sparten investieren, um die Schwächen im heimischen Stammgeschäft zu kompensieren. Dort gingen die Umsätze zuletzt wegen der Wirtschaftskrise drastisch zurück. Eine Besserung der Lage sei nicht in Sicht, hieß es in dem Bericht. Speziell in Spanien und Großbritannien seien die Prognosen für 2012 verheerend./zb/stb/wiz

ISIN ES0178430E18

AXC0042 2011-12-01/09:12