'Welt': Commerzbank könnte Kapitallücke ohne Staatshilfe schließen

Die Commerzbank hat einem Pressebericht zufolge ein umfangreiches Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem sie die von der Bankenaufsicht identifizierte Kapitallücke ohne Staatshilfe schließen will. Wie die in Berlin erscheinende Tageszeitung "Die Welt" (Freitag) unter Berufung auf gut informierten Kreise berichtete, will der Vorstand an diesem Freitag dem Aufsichtsrat die verschiedenen Optionen aufzeigen. Ein Commerzbank-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Zum Schluss des späten Handels in Frankfurt notierten Commerzbank-Aktien im Vergleich zum Endstand im Hauptgeschäft des Xetra-Handels knapp ein Prozent höher.

So will die Bank laut Zeitung bis zum 30. Juni 2012 rund eine Milliarde Euro an Gewinn einbehalten. Hinzu komme der Abbau von risikogewichteten Aktiva in der Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Dadurch könnte die Bank ihr Kernkapital um weitere drei Milliarden Euro aufbessern. Dabei biete das zweitgrößte Geldhaus des Landes Kunden in strategisch weniger wichtigen Märkten wie Russland oder Tschechien an, Kredite vorzeitig zurückzuzahlen. "Das ist zwar betriebswirtschaftlicher Wahnsinn, aber die Kapitalquote ist im Moment leider wichtiger", habe ein hochrangiger Manager gesagt. Den Informationen zufolge könnte die Bank zudem allein fünf bis sechs Milliarden Euro an zusätzlichem Kernkapital gewinnen, indem sie Hybridkapital umwandelt. Bisher war nur von bis zu einer Milliarde Euro die Rede./tw/he

ISIN DE0008032004

AXC0247 2011-12-01/20:07