HAMBURG (Dow Jones)--Die Deutsche Post könnte bald mehr Barmittel haben, als sie eigentlich braucht. Halte der Trend der vergangenen Quartale an, "würde uns das mittelfristig in eine Position bringen, in der wir über überschüssige Liquidität verfügen", sagte Larry Rosen, Finanzvorstand des Konzerns, der "Financial Times Deutschland" (FTD - Montagausgabe). Das könnte eine Hochstufung der Bonität zur Folge haben.
Anders als für die Staaten der Euro-Zone ist für Konzerne laut "FTD" ein besseres Rating nicht unbedingt erwünscht. Zwar sichert die bessere Bewertung eine günstigere Finanzierung. Doch die Liquidität muss dann ständig vorgehalten werden, um das bessere Rating zu sichern. Der Finanzvorstand denke deshalb darüber nach, die Mittel über eine Sonderdividende teilweise an die Aktionäre zurückfließen zu lassen.
Außerdem stünden die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen, Investitionen ins laufende Geschäft sowie Zukäufe auf dem Programm. Infrage kämen aber lediglich kleinere, ergänzende Akquisitionen, denn der Konzern sei gut aufgestellt. "Zukäufe machen immer dann Sinn, wenn es Lücken im strategischen Portfolio zu füllen gilt. Das ist bei DHL nicht der Fall. Auf unserer Landkarte gibt es keine weißen Flecken", zeigte sich Rosen selbstbewusst.
Während die Sorgen um die Euro-Zone und Nordamerika sowie eine möglicherweise harte Landung des langjährigen Wachstumsgaranten China die Volkswirte umtreiben, ist Rosen zuversichtlich. "Wir rechnen nicht mit einer globalen Rezession", sagte der Manager. In Europa erwarte er zwar nur ein geringes Wachstum, für die Weltwirtschaft aber ein Plus von rund 3,5%. "Wir sehen eine leichte Abschwächung bei den Volumina im See- und Luftfrachtbereich", sagte Rosen. Expressgeschäft und Kontraktlogistik würden jedoch weiter solide wachsen.
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December 12, 2011 00:54 ET (05:54 GMT)
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