München/Erlangen (BoerseGo.de) - Der Elektronikkonzern Siemens plant 1.600 Stellen in seiner Gesundheitssparte Healthcare zu streichen. Der Bereich soll drastisch verkleinert werden, nachdem er hinter Konkurrenten wie der Roche Holding zurückgeblieben ist, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch.
Die geplanten Stellenstreichungen umfassen 8 Prozent der Mitarbeiter der Diagnostik-Sparte, sagte Finanzvorstand des Gesundheitssegments Michael Sen. Weitere 400 Jobs würden in den kommenden zwei Jahren in Erlangen wegfallen - nämlich dann, wenn Siemens die Produktion von Linearbeschleunigern, die Strahlung zur Krebsbehandlung erzeugen, einstellt.
Siemens-Chef Peter Löscher startet damit einen zweiten Anlauf innerhalb von zwei Jahren, die Problemsparte auf Vordermann zu bringen. Seit 2006 hatte der Dax-Konzern der Agentur zufolge mehr als 10 Milliarden Euro ausgegeben, um die Diagnostik-Sparte aufzupäppeln. Trotzdem gingen Auftragseingang und Umsatz in den letzten Quartalen deutlich zurück. Die Profitabilität sank unter die Marke von vor zwei Jahren.
Nun sollen Sen zufolge in erster Linie die Kosten gesenkt und die Produktion in Niedriglohn-Länder verschoben werden. "Es wird nicht schon 2012 passieren. Bei der Diagnostik gibt es keine schnelle Lösung", so Sen. "Aus heutiger Sicht sehe ich keine weiteren Kosten für das kommende Jahr", fuhr er fort.