
Nachdem die Teuerungsrate in Vietnam im November und Dezember bei 19,8 resp. 18,3 Prozent gelegen hat, rechnet die vietnamesische Zentralbank für 2012 mit einem Rückgang auf 12, im besten Fall sogar auf 8,5 bis 9 Prozent. Das würde der Geldpolitik den Spielraum eröffnen, den Leitzins von derzeit 15 auf 10 bis 11 Prozent zu reduzieren. Allerdings warnt der IWF, den Weg der makroökonomischen Stabilisierung nicht zu früh zu verlassen, zumal sich Vietnam auch mit massiven Problemen im Bankenbereich konfrontiert sieht und zudem eine sehr kurzfristige Finanzierungsstruktur aufweist. Ein erneuter Vertrauensschwund unter internationalen Anlegern könnte daher für einen kurzfristigen Kapitalabfluss sorgen und damit das Land und seine Banken in Turbulenzen bringen.
Mit einem vom IWF geschätzten Wachstum von 5,7 Prozent im letzten und 6,3 Prozent im laufenden Jahr expandiert das Land wohl noch immer schneller, als es seine Strukturen derzeit erlauben. Um deswegen das Potenzial für gesundes Wachstum weiter zu erhöhen, sind weitere Strukturreformen vonnöten. Besonderer Handlungsbedarf besteht im Finanzsektor, wo dieses Jahr mehrere potenziell gefährdete Institute zusammengelegt werden sollen und in dem großen Bereich von Staatsunternehmen, für den ein konsequentes Privatisierungsprogramm nötig wäre.
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