
Die Nigerianerin Mariann Bassey, Sprecherin von Friends of the Earth, dem internationalen Dachverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sagte: "Die Politik hat die schrankenlosen Spekulationen auf Lebensmittel erst ermöglicht und ist gleichzeitig für den Landraub für Futtermittel und Agrosprit in den Ländern des Südens verantwortlich. Beides treibt die Lebensmittelpreise hoch und schließt Hungernde vom Zugang zu fruchtbarem Land und zu Lebensmitteln aus. Für das Menschenrecht auf Nahrung müssen Spekulation und der Agrospritboom ausgebremst werden. Die europäische Agrarpolitik braucht eine Kehrtwende weg von der Überproduktion und von Fleischexporten."
Die Köchin, Gastronomin und Buchautorin Sarah Wiener sagte: "Jüngst wurden antibiotikaresistente Keime in Hühnerfleisch gefunden - dies ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Wir haben diese ständigen Lebensmittelskandale satt. Es ist höchste Zeit, dass endlich grundlegende Konsequenzen daraus gezogen werden. Wir müssen weg von der Agrarindustrie, hin zu einer bäuerlichen und nachhaltigen Landwirtschaft."
Der Bauer Moritz Schäfer von der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) betonte: "Unser breiter Protest gegen die Agrogentechnik wirkt. Die BASF musste ihre Gentech-Kartoffel in Europa aufgeben, da die gesellschaftliche und bäuerliche Akzeptanz fehlt. Das ist auch eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung, denn die Amflora von der BASF war die erste Kartoffel, die es in einen Koalitionsvertrag geschafft hatte. Auch in der EU-Agrarpolitik forciert Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bislang die Agrarindustrie. Und das obwohl die agrarindustriellen Strukturen Klimawandel, Hungerkrisen und das Höfesterben verschärfen. Die EU-Direktzahlungen müssen an Arbeitskräfte und Umweltleistungen gebunden und nach oben gekappt werden und dürfen nicht die Agrarindustrie mästen. Dann finden sie auch gesellschaftliche Akzeptanz."
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, stellte fest: "Es geht um die Systemfrage: Lassen wir es weiter zu, Tiere in Haltungssysteme zu zwingen, die ihnen Schmerzen und Leid zufügen? Denn das ist heute Alltag für Millionen von Tieren. In den Intensivhaltungen leiden sie direkt. Unter den Folgen leiden aber auch Umwelt, Bäuerinnen und Bauern sowie Verbraucherinnen und Verbraucher. Daher braucht es den Schulterschluss der gesellschaftlichen Gruppen. Wir kämpfen für mehr Tierwohl im Stall, gegen Gentechnik-Futtermittelimporte aus Übersee und für mehr Unterstützung der bäuerlichen artgerechten Landwirtschaft."
Bilder von der Demonstration und weitere Informationen im Internet unter: www.wir-haben-es-satt.de
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