
(NEU: Unter anderem Details zur Entwicklung der Kurse der betroffenen Aktien)
Von Herbert Rude, DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Dürr haben gute Chancen auf einen Aufstieg in den MDAX und werden dort im März voraussichtlich den Platz von Heidelberger Druck einnehmen. Im TecDAX dürften Euromicron die Aktien von Q-Cells verdrängen. Ein Aufstieg in die beiden Indizes für mittelgroße Aktien ist für viele Fonds Voraussetzung für Investitionen und erleichtert den Unternehmen somit die Kapitalbeschaffung. Häufig profitieren die Kurse der Aufsteiger schon im Vorfeld eines Aufstiegs vom Einstieg neuer Anlegergruppen, Absteiger werden dagegen verkauft.
Beschlüsse zu den Veränderungen im März werden am kommenden Montag gefasst und am Abend des 16. März umgesetzt. Grundlage für die Beschlüsse sind die Index-Ranglisten, die auf Basis der Schlusskurse an diesem Mittwoch erstellt werden.
Im MDAX für die 50 größten Aktien hinter dem DAX aus der "Old Economy" lässt die Kursentwicklung im Februar darauf schließen, dass sich die Position des Lackieranlagenherstellers Dürr weiter gebessert und die des Abstiegskandidaten Heidelberger Druck noch einmal verschlechtert hat.
In der Liste mit den Kursen Ende Januar hatte Heidelberger Druck die Kriterien für eine MDAX-Zugehörigkeit gerade noch erfüllt. Nach den Anforderungen sollte ein MDAX-Mitglied sowohl beim Wert aller Aktien im Streubesitz als auch beim Börsenumsatz unter den ersten 60 Unternehmen in der Rangliste für diesen Index zu finden sein. Nach dem weiteren Kursabschlag von fast 20 Prozent allein in diesem Februar ist der Druckmaschinenhersteller nun wahrscheinlich aus den Rängen herausgefallen. Als Konsequenz droht der Abstieg in den SDAX für kleinere Aktien.
Allerdings kann die Börse auch andere Kriterien wie die Index-Kontinuität für die Veränderungen heranziehen. Der Eintausch von Dürr gegen Heidelberger Druck ist damit zwar sehr wahrscheinlich, aber nicht ganz sicher. Der Kurs von Dürr hat im Februar etwa 15 Prozent gewonnen, gestützt unter anderem von guten Geschäften mit Lackieranlagen in China. Dürr ist einer der Profiteure vom Boom der chinesischen Auto-Branche.
Klar scheint indes die Sache im TecDAX, dem Index für die 30 größten Technologie-Aktien außerhalb des DAX. Der Abstieg von Q-Cells aus dem Index dürfte sich wohl nicht mehr vermeiden lassen. Während der TecDAX seit Anfang Dezember über 10 Prozent zulegte, hat sich der Kurs des Herstellers von Solarzellen mehr als halbiert, in den vergangenen zwölf Monaten hat er sich gezehntelt.
Gefestigt haben dagegen ihre Kandidatenstellung für den TecDAX Euromicron: der Kurs des Netzwerkspezialisten hat seit Ende Januar fast 20 Prozent gewonnen. Vor allem aber sind die Börsenumsätze deutlich besser als die des Aufstiegskonkurrenten Sartorius, der Mechatronik-Spezialist dürfte deshalb im Rennen um den Einzug in den TecDAX den Kürzeren ziehen.
Keine Änderungen zeichnen sich dagegen in der Index-Oberklasse ab. Sowohl bei den Indizes für die großen deutschen Aktien wie dem DAX als auch im Euro-Stoxx-50 und im Stoxx-50 für die europäischen Blue-Chip-Werte gibt es aus derzeitiger Sicht keinen Handlungsbedarf.
-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/raz
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February 27, 2012 07:48 ET (12:48 GMT)
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