
Während die Wall Street unter den Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten leidet, blühen die regionalen Kreditinstitute in den Vereinigten Staaten auf. Zum Jahresende schrumpfte die Zahl der Problembanken auf der Liste der staatlichen US-Einlagensicherung FDIC von 844 auf 813. Die FDIC garantiert die Ersparnisse der Kunden in 7359 Banken im Land.
"2011 hat das Bankensystem das zweite Jahr in Folge besser abgeschnitten", erklärte FDIC-Chef Martin Gruenberg am Dienstag in Washington. Die Banken hätten mehr verdient, die Zahl der Pleiten sei zurückgegangen und die Institute hätten wieder verstärkt Kredite vergeben. Im Schlussquartal verdienten alle über die FDIC versicherten Kreditinsitute 26,3 Milliarden Dollar (19,6 Mrd Euro) und damit 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zu Zeiten der Wirtschaftskrise wäre das undenkbar gewesen. Die kleinen und mittleren Banken in den USA hatten besonders unter dem Einbruch gelitten. Viele Hausbesitzer wurden arbeitslos und konnten ihre Kreditraten nicht mehr zahlen. 2010 markierte mit 157 Pleiten ein Rekordjahr, 2011 gingen noch 92 Institute den Bach runter. In diesem Jahr mussten bis dato 11 Banken die Segel streichen.
Ganz anders sieht die Entwicklung an der Wall Street aus: Dank staatlicher Milliardenhilfen verdienten viele US-Großbanken zu Zeiten der Wirtschaftskrise soviel Geld wie noch nie und die Boni flossen großzügig. Nun aber leiden die großen Spieler der Branche unter ihrer starken Abhängigkeit von den Finanzmärkten, denen die Schuldenkrise in Europa zu schaffen macht./das/DP/stw
AXC0279 2012-02-28/19:00