
(Neu: Aussagen aus der Pressekonferenz)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern und
Automobilzulieferer Rheinmetall
An der Börse kam der Ausblick auf das laufende Jahr nicht gut an. Bei der Umsatzprognose hätten sich Anleger etwas mehr erhofft, meinte ein Händler. Die Papiere rutschten im Vormittagshandel ins Minus. Schon am Vortag waren Autowerte wegen der geringeren Wachstumserwartungen in China massiv unter Druck geraten. Rheinmetall-Chef Eberhardt erklärte, die von acht auf fünf Prozent gesenkte Wachstumsprognose sei für das Unternehmen "kein Beinbruch". Rheinmetall profitiere durch neue Produkte von einer außergewöhnlichen Sonderkonjunktur.
ZUGANG ZUM KAPITALMARKT ERMÖGLICHEN
Das internationale Geschäft will der Vorstandsvorsitzende auch künftig stark vorantreiben. In der Rüstungssparte sind weitere gezielte Zukäufe geplant, nachdem sich der Bereich 2011 schon mit kleineren und mittleren Übernahmen in Deutschland, der Schweiz und Südafrika verstärkt hatte. Um der Autosparte auch größere Zukäufe zu ermöglichen, prüft das Management weiterhin den Börsengang des unter dem Namen Kolbenschmidt Pierburg firmierenden Geschäfts. Dadurch solle die Sparte Zugang zum Kapitalmarkt erhalten, sagte Eberhardt. Sollte es zur Erstnotiz (IPO) kommen, sollen die neuen Aktien vor allem an institutionelle Investoren gehen. Die Pläne könnten bei einer stabilen Entwicklung des Kapitalmarkts konkret werden, sagte Eberhardt. "Im Moment sieht es nicht schlecht aus."
Im Rüstungsbereich schließt Eberhardt Kooperationen mit anderen Hersteller oder die Gründung weiterer Gemeinschaftsunternehmen nicht aus. Eine Fusion werde es aber nicht geben. "Wir wollen selbstständig bleiben." Für die Branche wird in den nächsten Jahren zwar insgesamt mit weltweitem Wachstum gerechnet. Viele Länder kürzen aber auch ihre Verteidigungsetats. So dürfte beispielsweise der deutsche Militärhaushalt bis 2015 um 3,5 Prozent schrumpfen.
RÜSTUNGSGESCHÄFT UNTER DRUCK
Im vergangenen Jahr steigerte Rheinmetall den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 4,45 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte mit 354 Millionen Euro nach zuvor 297 Millionen Euro Rekordniveau. Dabei war das Autogeschäft alleiniger Gewinntreiber, wenngleich sich das Rüstungsgeschäft im Vergleich der beiden Konzernsäulen mit einer zweistelligen Marge erneut profitabler zeigte. Unterm Strich verdiente der Konzern 225 Millionen Euro, nach 174 Millionen im Vorjahr. Den Aktionären soll eine Rekorddividende von 1,80 Euro je Anteilsschein gezahlt werden, 30 Cent mehr als ein Jahr zuvor.
Im laufenden Jahr stellt sich Eberhardt auf ein schwächeres Ergebnis in der Rüstungssparte ein, der Gewinn des Autozulieferergeschäfts soll dagegen leicht wachsen. Eine höhere Autoproduktion wird in in Nord- und Südamerika sowie in Asien erwartet. Dagegen dürfte das Fertigungsvolumen in Westeuropa zurückgehen. Für den eigenen Geschäftszweig prognostiziert Eberhardt ein Umsatzplus von rund fünf Prozent auf mehr als 2,4 Milliarden Euro.
Für die Rüstungssparte erwartet Eberhardt einen Erlöszuwachs von
2,1 Milliarden auf rund 2,5 Milliarden Euro. Hier kommt das
Gemeinschaftsunternehmen für militärische Radfahrzeuge mit dem
Münchner Lastwagenbauer MAN
ISIN DE0007030009
AXC0103 2012-03-21/12:02