
VW-Chef Martin Winterkorn will
mit einem umfassenden Konzernumbau Strukturprobleme beim Autobauer
beseitigen und das Tempo auf dem Weg an die Weltspitze vorantreiben.
Volkswagen
Mit der strukturellen und personellen Neuaufstellung gebe VW
seiner Strategie 2018 "zusätzliche Schubkraft". Bis 2018 will VW der
weltweit größte Autokonzern werden und General Motors
CHINA GRÖSSTER MARKT - LKW-GESCHÄFT WIRD UMGEBAUT
Der Aufsichtsrat des Wolfsburger Autobauers unter Vorsitz von VW-Patriarch Ferdinand Piëch hatte den Plänen zuvor zugestimmt. So übernimmt etwa der bisher für das Nutzfahrzeuggeschäft zuständige Vorstand Jochem Heizmann das neu geschaffene China-Ressort. "China ist unser größter und einer der wichtigsten Märkte weltweit", sagte Winterkorn. Für den bisherigen China-Chef Karl-Thomas Neumann solle eine neue Aufgabe im Konzern gesucht werden, sagte Winterkorn. Medienberichten zufolge deutet sich bei Neumann aber ein Abschied von VW an. Der bisherige Audi-Vertriebschef Peter Schwarzenbauer wird den Konzern verlassen.
Auch das LKW-Geschäft wird umgebaut, vor allem um die bisher
eher zäh laufende Zusammenarbeit zwischen den Töchtern Scania
MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen zieht in die Konzernleitung, den erweiterten Vorstand ein, und wird dort das Industriegeschäft mit Motoren konzernweit koordinieren. Auch die VW-Sparte Nutzfahrzeuge bekommt einen neuen Chef, den Posten übernimmt der bisherige Skoda-Entwicklungschef Eckard Scholz. Der bisherige Audi-Vorstand Ulf Berkenhagen wird neuer Einkaufschef bei MAN. VW-Personalmanager Jochen Schumm wird dort neuer Personalchef und löst Jörg Schwitalla ab.
STOCKENDE LKW-ALLIANZ
Vor allem die Lkw-Allianz aus MAN und Scania kam in den vergangenen Monaten nicht voran. Dieses Projekt verfolgt seit Jahren vor allem VW- und MAN-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch. Das Klima zwischen Scania und MAN aber gilt als schwierig. Östling als neuer Lkw-Chef soll die Allianz nun neu beleben. "Wir haben eine klare Vorstellung davon, wie wir Synergien heben wollen", sagte Winterkorn. Der VW-Chef räumte ein, dass Östling als Scania-Chef eine enge Zusammenarbeit mit MAN eher skeptisch beurteilt habe. Dies habe sich aber geändert.
Zugleich wird die VW-Sparte Nutzfahrzeuge mit Sitz in Hannover künftig dem Konzern-Geschäftsbereich zugeordnet. Die Lage auf den Lkw-Märkten weltweit ist derzeit schwierig - dies verstärkte den Druck auf VW, die Lkw-Allianz voranzubringen./sbr/DP/stk
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AXC0030 2012-06-02/15:07