In einer geheimen Großübung haben Bund und Länder erstmals einen simulierten Großangriff von Computer-Hackern auf zentrale Elemente der Infrastruktur durchgespielt. Wie die "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf den jetzt vorliegenden und unter Verschluss gehaltenen Bericht des Bonner Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe schreibt, traten bei der Ende 2011 im Rahmen der so genannten "Lükex"-Serie durchgeführten Übung Mängel vor allem im Frühwarnsystem für die Bevölkerung zu Tage.
Der Bericht empfiehlt für den Krisenfall eine stärkere Einbindung sozialer Netzwerke in die Planungen für den Katastrophenschutz. Was sich wie das Drehbuch für einen Katastrophenfilm liest, ist laut der Zeitung eine reale Gefahr. Es gebe bereits "eine Vielzahl tatsächlicher IT-Vorfälle", warnt der Geheimbericht des Bundesamtes ("VS- Nur für den Dienstgebrauch"). Wie aus dem Bericht hervorgeht, könnten Hacker-Angriffe auf Computer-Netze von Behörden, Energieversorgern, Banken und Sparkassen, Rentenversicherung sowie auf die Buchungssysteme von Fluggesellschaften verheerende Folgen haben. Übungsziel war die "Vulnerabilität (Verwundbarkeit) von IT-Infrastrukturen". Denkbare Szenarien eines Hacker-Angriffs etwa durch islamistische Terroristen sind dem Zeitungsbericht zufolge ein flächendeckender Stromkollaps, die Flutung von Talsperren sowie der Zusammenbruch der Buchungssysteme von Banken, Rentenversicherung und Fluggesellschaften.