
Noch in diesem Monat wird die EU-Kommission offenbar den amerikanischen Softwareriesen Microsoft erneut anklagen, weil das Unternehmen gegen Auflagen der EU-Wettbewerbshüter verstoßen hat. Wie der Spiegel vorab berichtet, fürchtet der Konzern eine Strafzahlung in Milliardenhöhe, die noch in diesem Jahr ausgesprochen werden könnte. Microsoft hatte sich 2009 in einem Kartellverfahren verpflichtet, beim Verkauf seines marktbeherrschenden Betriebssystems Windows auch Internetbrowser der Konkurrenz anzubieten. Im Sommer kam heraus, dass dies beim Vertrieb einer Version von Windows 7 etwa 28 Millionen Mal unterlassen wurde.
Microsoft führe das auf einen technischen Fehler zurück, "wir bedauern das zutiefst", habe der Konzern geschrieben. Doch EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia kündigte "ernste Konsequenzen" an. Nun wird er Microsoft erst ein sogenanntes Statement of Objections, eine Art Anklageschrift, schicken. Nach Ablauf einer mehrwöchigen Widerspruchsfrist kann Almunia das Strafmaß verkünden. Seine Behörde hat Microsoft in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Verfahren Bußen in Höhe von insgesamt mehr als 1,6 Milliarden Euro auferlegt.
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October 14, 2012 04:39 ET (08:39 GMT)
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