
Nach den bereits veröffentlichten Eckdaten
des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S
Wie der Konzern überraschend vorab berichtet hatte, legte der Umsatz im Jahresvergleich um mehr als 21 Prozent auf 996,5 Millionen Euro zu. Beim operativen Ergebnis (EBIT I) ergab sich im zweiten Quartal mit 219,8 Millionen Euro ein fast genauso starkes Wachstum. Wegen des Verkaufs des Nitrogengeschäfts (Stickstoff) wurden die Vorjahreswerte angepasst. Nur der Gewinn ist als Kennzahl noch offen. Hier rechnen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten im Schnitt mit 149 Millionen Euro. Inklusive Stickstoffdüngemittel hatte K+S ein Jahr zuvor 126,8 Millionen Euro verdient. Den Verkauf von K+S Nitrogen an den Düngerhersteller EuroChem hatte K+S zuletzt abgeschlossen.
Die Prognose für 2012 hatte K+S bei Vorlage der Eckdaten bestätigt und mit konkreten Spannen untermauert. Der Umsatz dürfte demnach zwischen 3,9 und 4,2 Milliarden Euro liegen, nach 4,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz mit Kali- und Magnesiumprodukten dürfte auf Basis des derzeit erreichten Preisniveaus moderat steigen. Im Salzgeschäft werde hingegen ein spürbarer Umsatzrückgang erwartet. Vor einem Jahr hatte der harte Winter zu einem überdurchschnittlichen Absatz von Auftausalz geführt.
Dies macht sich auch beim operativen Ergebnis bemerkbar. Das EBIT I dürfte 2012 zwischen 820 und 900 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr hatte K+S operativ 906,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei Kali- und Magnesiumprodukten sei ein leicht steigendes (bisher: stabil) operatives Ergebnis zu erwarten. Im Salzgeschäft dürfte das operative Ergebnis aber stark sinken.
Aus Sicht von Commerzbank-Analyst Lutz Grueten profitiert K+S zuletzt auch von der Euro-Schwäche. Die Bestätigung der Prognose nach den unerwartet starken Ergebnissen im zweiten Quartal deute allerdings darauf hin, dass nur eine Verschiebung der Nachfrage vom dritten ins zweite Quartal stattgefunden habe. Nach wie vor lasteten die hohe Kali-Lagerbestände bei Preisverhandlungen mit Kunden auf den Herstellern. Die Lagerbestände lägen weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Im Zuge der Krise hatten sich viele Zwischenhändler mit Bestellungen stark zurückgehalten.
Warburg-Analyst Oliver Schwarz sieht sich durch die Eckdaten in der Annahme bestätigt, dass die Nachfrage nach Kalidünger im laufenden Jahr solide bleibt. Angesichts des jüngsten Preisanstiegs für Feldfrüchte durch die Dürre im US-Getreidegürtel und der geringeren Erntemengen sei 2013 ein Anstieg der Kalipreise zu erwarten. K+S-Chef Norbert Steiner erhalte im laufenden Jahr auch zusätzlichen Rückenwind durch die Dollar-Stärke./jha/ep
ISIN DE000KSAG888
AXC0097 2012-08-10/11:42