Dem früheren Bundesaußenminister Joschka Fischer macht die Eskalation im Nahen Osten Angst. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Fischer: "Die Vorstellung, dass die Lage in dieser Region eskaliert, der Ölpreis durch die Decke schießt und Europa sich in der Krise befindet, kann einem schon Angst machen."
Als Grund für seine Sorge nannte Fischer den Bürgerkrieg in Syrien sowie den Atom-Konflikt zwischen Israel und Iran: "Ich sehe mit großer Sorge die Entwicklung am Persischen Golf, wo die Kriegstrommeln immer lauter geschlagen werden: Der Bürgerkrieg in Syrien, der sich zu einem Krieg in der Region ausweiten kann, und die Konfrontation zwischen Iran und Israel." Fischer weiter: "Es muss nicht so kommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist über den Sommer erheblich gewachsen." Zu einem möglichen Militärschlag Israels gegen Iran sagte der Grünen-Politiker: "Ich weiß nicht, was kommen wird. Aber ich weiß, dass es in dieser Krise noch nie so gefährlich war wie heute. Ich hoffe nur, dass alle Beteiligten in Teheran, Jerusalem und Washington das Ende bedenken und nicht in Wunschdenken verfallen."
Zugleich sprach sich Fischer für eine Flugverbotszone über dem Bürgerkriegsland Syrien aus: "In der Tat glaube ich, dass Assad keine Zukunft mehr hat. Das wird aber nicht das Ende des Blutvergießens bedeuten. Es ist eine große humanitäre Katastrophe, die sich da abzeichnet. Deswegen stehe ich der Einrichtung einer Flugverbotszone grundsätzlich positiv gegenüber."