Nach Berechnungen der Nichtregierungsorganisation Global Financial Integrety, die internationale Schwarzgeldströme untersucht, flossen allein zwischen 2003 und 2011 261 Milliarden US-Dollar an illegalen Geldern aus kriminellen Handlungen, Korruption und Steuerhinterziehung aus Griechenland ab. Das sagte Raymond Baker, Chef der Organisation, in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Zudem seien in den Jahren 2010 und 2011 illegale Finanzflüsse in Höhe von fast 200 Milliarden Euro nach Griechenland hineingeflossen. Nach Ansicht von Baker handelt es sich dabei um einen Ersatz für Kredite, die die Banken nicht mehr vergeben würden. "In einer Rezession wird es für Privatleute und Unternehmen schwieriger, an Kredite zu kommen. Das zieht illegale Gelder an, mit denen diese Lücke geschlossen wird", so Baker.
Zudem sei eine Finanzkrise wie die in Griechenland natürlich wie geschaffen, um Geld zu waschen. "Sie kaufen billig Immobilien und hoffen darauf, dass die in 10 oder 15 Jahren mehr wert sind." Kriminelle Anleger hätten durchaus eine längere Perspektive als traditionelle Investoren.