Die EU-Kommission plant nach Informationen der "Welt am Sonntag" (30.September 2012) im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa eine EU-weite Vermittlung von Arbeitskräften. Bis zum Jahresende will sie ein "Werkzeug für EU-weite Anwerbung, Einstellung und Job-Abgleich" schaffen.
Das sieht ein Aktionsplan vor, den EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am kommenden Mittwoch vorstellen wird und der der Zeitung bereits vorliegt. Bislang habe die grenzüberschreitende Vermittlung von Arbeitskräften nicht funktioniert, stellt die Kommission fest. "Das Fehlen eines intelligenten Werkzeugs, das Angebot und Nachfrage abgleicht, war bisher ein Flaschenhals." Barnier listet in dem Dokument zwölf Maßnahmen für eine Fortentwicklung des europäischen Binnenmarktes auf, zu denen die Kommission bis Mitte des kommenden Jahres Vorschläge präsentieren will.
Als Ziel nennt das Papier, "messbare Effekte zu generieren und Bürger und Unternehmen dazu ermutigen, den Binnenmarkt zu ihrem Vorteil zu nutzen". Damit die Europäer die neue Arbeitsvermittlung nutzen, will der Kommissar einen Anreiz schaffen: "Bürger müssen ihre Ansprüche aus Betriebsrenten behalten können, wenn sie in einen anderen Mitgliedsstaat umziehen", heißt es in seinem Papier. "Wir haben keine Zeit zu verlieren", mahnt der Kommissar. Der Binnenmarkt "schaffe neues Wachstum, um aus der Krise zu kommen".