Die Lebensmittelbranche hat nach jahrelanger Diskussion einen neuen Lobbyverband gegründet, mit dessen Hilfe sie sich gegen die stärker werdende Kritik von Verbraucherorganisationen wie Foodwatch wehren will. Dies berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Der Verein soll "Die Lebensmittelwirtschaft" heißen und "einen Beitrag zur Versachlichung und Klarstellung verbraucherrelevanter Themen rund um Lebensmittel und Ernährung" leisten, heißt es in der Satzung. Ziel sei es, "auf Basis fakten- und wissenschaftsbasierter Informationen" und durch "glaubhafte Kommunikation" das Vertrauen der Verbraucher zu verbessern. Im Vorstand sitzen die Spitzen von Nestlé und Südzucker, Gerhard Berssenbrügge und Wolfgang Heer, für den Handel kommen Edeka-Chef Markus Mosa und der Chef des Branchenverbandes BVL, Friedhelm Dornseifer, dazu. Allerdings sucht man noch einen passenden Geschäftsführer, branchenintern "Anti-Bode" genannt, nach dem Foodwatch-Chef Thilo Bode.
Seit Jahren streiten Handel und Industrie über die richtige Strategie gegen das schlechte Image sowie die Finanzierung. Die Gründung des Vereins war mehrmals verschoben worden.