Die CSU hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wegen seiner Nebeneinkünfte massiv attackiert. "Der Kanzlerkandidat der SPD steht im Verdacht, ein Produkt der Finanzindustrie zu sein", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt der "Welt"(Donnerstag).
Es könne der Eindruck entstehen, als sei Steinbrück "der Liebling der Spekulanten". Er täte gut daran, volle Transparenz walten zu lassen und zu sagen, wie viel Geld er von der Finanzindustrie bekommen habe, seit er nicht mehr Finanzminister sei, so Dobrindt. "Dann kann sich jeder ein objektives Urteil bilden, ob da Abhängigkeiten entstanden sind oder nicht." Jetzt seien Klarheit und Wahrheit erforderlich.
Steinbrücks Papier zur Bankenregulierung bezeichnete der CSU-Generalsekretär als "Feigenblatt". Dobrindt kritisierte auch Steinbrücks Vorschläge zur Überwindung der Euro-Krise. Der Kanzlerkandidat wolle Eurobonds und eine Vergemeinschaftung der Schulden in Europa. "Er will den Griechen weitere Milliarden schenken – und dafür die Steuern in Deutschland erhöhen", sagte Dobrindt.
Steinbrück wolle Deutschland zum Zahlmeister in der Eurozone machen mit negativen Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze. Die Union biete eine klare Alternative zur Verschuldungspolitik von Steinbrück. Diesen Unterschied würden CDU und CSU im Wahlkampf herausstellen. Steinbrück wolle Griechenland "langfristig an den finanziellen Tropf hängen, die Souveränität nehmen und unter Brüsseler Verwaltung stellen", fügte Dobrindt hinzu. "Ich will, dass Griechenland wieder auf eigenen Beinen stehen kann, gerade in finanzieller Hinsicht, und auch wieder ökonomisch wettbewerbsfähig wird." Der Generalsekretär bekräftigte: "Wir brauchen einen Marshallplan für Griechenland, der auch außerhalb der Euro-Zone wirken kann.".