Der iranische Außenminister und Vizepräsident Ali Akbar Salehi warnt den Westen vor einer folgenschweren Fehleinschätzung in der Syrien-Frage und bietet einen neuen Kompromiss im Atomkonflikt an. "Assad glaubt an seinen Sieg, er zeigte sich überzeugt, die Auseinandersetzung in Syrien militärisch gewinnen zu können", sagte Salehi dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über seine Eindrücke aus einem langen Gespräch mit dem syrischen Präsidenten in Damaskus.
Salehi vertritt Iran im Syrien-Quartett, in dem er sich gemeinsam mit seinen Kollegen aus Ägypten, der Türkei und Saudi-Arabien um eine Friedensregelung im Bürgerkrieg bemüht. Iran ist verbündet mit Syrien und unterstützte das Regime, so Salehi, vor dem Aufstand mit Waffen und Militärexperten. Salehi warnte die Nato davor, in den Konflikt einzugreifen, eine Flugverbotszone durch - zusetzen und so "die Situation zu verschlimmern". Im Atomkonflikt um die iranische Urananreicherung bietet Salehi einen Kompromiss an: "Wenn unser Recht auf Anreicherung anerkannt wird, sind wir zu einem Tauschgeschäft bereit. Wir würden auf freiwilliger Basis die Höhe unserer Anreicherung begrenzen. Allerdings brauchten wir die garantierte Versorgung mit den entsprechenden Brennstoffen aus dem Ausland."