Ein Beauftragter der Bundesregierung hat bei der geplanten Fusion des Luftfahrt-und Verteidigungskonzerns EADS mit dem britischen Konkurrenten BAE Systems in einer Videokonferenz am vergangenen Freitag offenbar unannehmbare Bedingungen gestellt. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe unter Berufung auf EADS-Kreise.
Nach deren Darstellung hatte der Vertreter des französischen Staates zunächst mündlich zugesichert, auf weitere Anteilskäufe nach einem Zusammenschluss zu verzichten. Daraufhin hätte ein Abgesandter von Bundeskanzlerin Angela Merkel überraschend verlangt, die Zentrale des neuen Militär- und Flugzeug-Multis in München anzusiedeln. Das aber hätten die Beauftragten der französischen und britischen Regierung empört abgelehnt. Laut "Spiegel" scheiterte Ende vergangener Woche auch eine Runde aus Vertretern von EADS und IG Metall zur Standort- und Beschäftigungssicherung für den avisierten Rüstungs- und Verteidigungsriesen.
"Wir sind enttäuscht, dass den vollmundigen Versprechungen der EADS-Geschäftsleitung keine Taten gefolgt sind", zitiert das Magazin den für Wehrtechnik zuständigen IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner. Sollte es tatsächlich noch zu einer Fusion kommen, so der Gewerkschaftsfunktionär, könne die nur Bestand haben, wenn sie "schwarz auf weiß" festgelegt sei.