Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will sich für eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes in der Einkommensteuer und der Kapitalertragssteuer einsetzen. Der Spitzensteuersatz solle auf 49 Prozent erhöht werden, die Kapitalertragssteuer auf "30, vielleicht 32 Prozent", sagte Steinbrück am Sonntagabend bei Günther Jauch.
Die Konstruktion und Höhe der aktuellen Kapitalertragssteuer sei einer seiner Fehler als Finanzminister gewesen. Außerdem müsse ein Weg gefunden werden, hohe Vermögen zu besteuern, aber ohne die Vermögen von Familienunternehmen oder Mittelständlern anzugreifen. Angesprochen auf seine religiöse Einstellung sagte Steinbrück gegen Ende des Interviews, er sei nach vielen Jahren wieder in die Kirche eingetreten, weil die Kirche "eine stabilisierende Wirkung auf die Gesellschaft" habe. Diese Institution wolle er unterstützen.
Wenn man Gott als ein Prinzip für ein friedliches Zusammenleben betrachte, könne man ihn auch als gläubig betrachten. Sofern er Bundeskanzler werde, werde er die optionale Eidesformel "So wahr mir Gott helfe" sprechen. "Ja, inzwischen wieder", antwortete er Jauch auf die entsprechende Frage.