Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zahlreiche Attentate auf deutsche Soldaten in Afghanistan verhindert: Seit Januar 2011 seien 20 geplante Anschläge auf die Bundeswehr vereitelt worden, sagte BND-Präsident Gerhard Schindler nach Informationen des Magazins vergangene Woche in geheimer Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestags. Zum Quellennetz und zur Herkunft der offenbar präzisen Informationen äußerte sich Schindler nicht weiter, berichtet "Focus" unter Berufung auf Mitglieder des Ausschusses.
Auch die spektakuläre Festnahme eines ranghohen Taliban-Kommandeurs am Freitag vergangener Woche gehe auf ein Meldeaufkommen des BND zurück, berichtete Schindler den Parlamentariern in der gleichen Sitzung. Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr und ein afghanischer Einsatztrupp hatten den Taliban-Kommandeur und zwei seiner Leibwächter nach heftigem Feuergefecht überwältigt. Der Taliban-Anführer wird für einen Überfall auf die Bundeswehr Karfreitag 2010 verantwortlich gemacht. Dabei starben drei Soldaten, acht wurden zum Teil schwer verletzt.