Die Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für eine Abschaffung der Praxisgebühr aus. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus".
Demnach sprechen sich 61 Prozent der Befragten für die Abschaffung der Praxisgebühr aus. Auch Koalitionsüberlegungen, künftig die Rente von Bedürftigen aufzustocken, finden ein positives Echo: Auf einer Wunschliste politischer Projekte, bei der von sechs Vorhaben drei ausgewählt werden konnten, erzielte die "Rentenaufstockung für langjährig berufstätige Rentner" einen Wert von 59 Prozent. Eine Besserstellung der Mütter bei den Renten wünschen 55 Prozent. Es folgten die Projekte "Krankenkassenbeiträge absenken" (44 Prozent) und "Rentenversicherungsbeiträge absenken" (29 Prozent).
Die Einführung des Betreuungsgeldes landete mit einem Wert von 19 Prozent auf dem letzten Rang. Zugleich geben fast die Hälfte der Befragten der Arbeit der Bundesregierung recht gute Noten. Drei Prozent gaben an, sie seien "sehr zufrieden", 43 Prozent stuften sich als "eher zufrieden" ein. "Eher unzufrieden" zeigten sich 39 Prozent, 13 Prozent erklärten, sie seien "völlig unzufrieden" mit der Arbeit der Bundesregierung.
Unterdessen ist das Regierungsbündnis einer Großen Koalition weiterhin das beliebteste bei den Bürgern. In der Befragung nannten 27 Prozent diese Konstellation als ihr Wunsch-Bündnis für die Zeit nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr. Auf den folgenden Plätzen landeten Rot-Grün (22 Prozent), Schwarz-Gelb (14 Prozent), Schwarz-Grün mit 12 und die "Ampel" mit Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen mit fünf Prozent. TNS Emnid befragte am 23. und 24. Oktober 1.000 Bürger.