Der finnische Ministerpräsident Jyrki Katainen hat vor einer Überlastung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) gewarnt. "Der ESM sollte den Banken nur in seltenen, außergewöhnlichen Fällen helfen. Wir müssen den Einsatz öffentlicher Gelder minimieren", sagte Katainen im Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Mit Blick auf die Forderungen Irlands, nach denen der ESM auch für die Altschulden von Banken einstehen solle, sagte der finnische Ministerpräsident, dass man "eine klare Grenze ziehen" müsse. "Sonst sind die Mittel des ESM schnell erschöpft." Katainen betonte, dass es "eine direkte Rekapitalisierung der Banken durch den ESM" erst dann geben könne, "wenn es Anfang 2014 eine europaweite Bankaufsicht" gebe.
Hinsichtlich der lauter werdenden Stimmen der Europa-Skeptiker in Großbritannien erklärte der finnische Ministerpräsident, dass er sich einen Verbleib des Landes innerhalb der EU wünsche. "Wir brauchen Großbritannien in Europa. Das Land verteidigt viele Positionen, beispielsweise beim Freihandel, dem Binnenmarkt und der Betonung der Wettbewerbsfähigkeit, die wichtig für Europa sind", so Katainen.