
New York (BoerseGo.de) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum nach unten korrigiert. Als Hauptgrund für seine Neueinschätzung nennt der IWF die verzögerte Erholung in der Eurozone. Für Europa prognostiziert der IWF statt des bisher vorausgesagten Wachstums von 0,2 Prozent nun eine Kontraktion von 0,2 Prozent. Damit würde sich Europa das zweite Jahr in Folge in einer Rezession befinden. Die wirtschaftlichen Aktivitäten in den europäischen Peripherieländern habe sich schwächer als erwartet entwickelt. Auch zeige sie Auswirkungen auf das Kerngebiet des Euro in Deutschland und Frankreich. Es bestehe immer noch eine hohe Unsicherheit über die letztliche Lösung der europäischen Schuldenkrise, auch wenn sich jüngst Fortschritt gezeigt habe. Für die deutsche Wirtschaft hat der IWF für da Jahr 2013 seine frühere Wachstumsprognose von 0,9 Prozent auf 0,6 Prozent reduziert. Für die Weltwirtschaft erwartet der IWF für dieses Jahr nunmehr ein Wachstum von 3,4 Prozent, was eine geringfügige Korrektur des bisherigen Voraussage von 3,5 Prozent bedeutet. Dies ist gerade mal einen Hauch besser als das für 2012 erwartete Wachstum von 3,2 Prozent. Eine Verbesserung der Wachstumsrate auf 4,1 Prozent wird für 2014 in der Annahme erwartet, dass die Erholung in der Wirtschaft der Eurozone einen festen Rückhalt gewinnt.
Für die USA hat der IWF seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,1 auf 2,0 Prozent gesenkt. "Ein stützendes Umfeld der Finanzmärkte und eine Wende auf dem Häusermarkt haben dazu beigetragen, die finanzielle Situation der US-Haushalte zu verbessern und das Verbraucherverhalten anzukurbeln", so der IWF. In Bezug auf Japan hat der IWF nichts an seiner Voraussage geändert und die Wachstumsprognose für dieses Jahr bei 1,2 Prozent belassen. Japans beträchtliches Stimulusprogramm und eine weitere Lockerung der Geldpolitik würden dem Wachstums zumindest einen kurzfristigen Schub verleihen, wobei der Export sowie ein schwächerer Yen eine Stütze darstellen sollten, so der IWF. Nach Einschätzung des IWF sind die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft nach wie vor beträchtlich, wobei hierzu neuerliche Rückschläge in der Eurozone und mögliche übermäßige Budgeteinschnitte in den USA zählen.