Nicht nur aus der Politik und den Kirchen erntet Papst Benedikt XVI. viel Bedauern nach seinem angekündigten Rücktritt, selbst mancher hartgesottene Atheist sähe Benedikt lieber weiter an der Spitze der Katholischen Kirche, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Benedikt sei eine starke Triebkraft "für eine Abwendung vieler Katholiken von ihrer Kirche" gewesen, schreibt etwa der Kirchenkritiker und Politologe Carsten Frerk in einem Beitrag des "Humanistischen Pressedienstes" (hpd) am Montag.
Insofern könne man dem Papst gegenüber auch als Säkularer eine gewisse Dankbarkeit bescheinigen. Benedikt war schon 2011 von der National Secular Society in Großbritannien für den "Irwin Prize" nominiert worden, der an Personen verliehen wird, die sich herausragend um die säkulare Sache verdient gemacht haben. Die Begründung damals lautete, der Papst habe mehr Menschen gegen die katholische Kirche aufgebracht, als jeder dafür bezahlte Säkularist. Auch auf der Facebook-Seite der "Giordano Bruno Stiftung", die sich die Förderung des evolutionären Humanismus zum Ziel gesetzt hat, gab es Bedauern über den Rücktritt: Dadurch drohten "ein neuer Papst-Hype" und "unmengen unkritischer katholischer Drohnen in den Medien", schreibt Nutzer Simon aus Leipzig.
"Jetzt geht das ganze Theater in Rom wieder los: Rauchzeichen, usw.", beklagt sich Nutzerin Maike.