
Von Giovanni Legorano
MAILAND--Die italienische Großbank UniCredit setzt den Rotstift noch stärker an. Bis 2015 sollen weitere 350 Filialen in Italien geschlossen werden, wie CEO Federico Ghizzoni am Dienstag sagte. Dies geschehe zusätzlich zu der bereits beschlossenen Schließung von 150 Zweigstellen innerhalb der gleichen Frist, von denen einige bereits in die Tat umgesetzt seien.
UniCredit werde von diesen 350 Filialen in diesem Jahr 110 schließen, sagte Ghizzoni zu Journalisten. Die daraus erwarteten Einsparungen bei Immobilienkosten dürften sich auf rund 15 Millionen Euro belaufen. Insgesamt verfügt die Bank über rund 3.600 Zweigstellen in ihrem Heimatmarkt Italien.
"Diese Kosteneinsparungen werden genutzt, um weiter in die Entwicklung von Internet- und Mobile-Banking zu investieren", sagte der Bankchef. "Seit 2009 haben wir 800 Filialen geschossen, das entspricht Einsparungen von 100 Millionen Euro".
Zudem wolle UniCredit ihre beiden ukrainischen Töchter, Ukrsotsbank und UniCredit Bank Ukraina, zusammenschließen.
Der CEO ging auch auf einen Plan zur Schaffung einer Art "Bad Bank" in Italien ein, die für die Institute das Problem wachsender Kreditausfälle auf systemische Weise lösen soll. Italienische Medien hatten am Wochenende berichtet, die größten Banken des Landes könnten eine private Gesellschaft gründen, die faule Kredite aufkauft und von privaten institutionellen Investoren finanziert wird. Der Staat wäre bei einem solchen Vorhaben nicht involviert. "Dieser Plan ist nicht vorangekommen, weil es unterschiedliche Meinungen darüber gibt, wie diese Vermögenswerte bewertet werden sollen", erklärte Ghizzoni.
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February 19, 2013 14:52 ET (19:52 GMT)
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