Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresauftakt einen unerwarteten Rücksetzer erlitten: Im Januar erhielten die Industrieunternehmen bereinigt 1,9 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet.
Die Nachfrage aus dem Ausland war mit minus 3,0 Prozent besonders stark rückläufig, aus dem Inland kamen 0,6 Prozent weniger Aufträge. Von dem Orderrückgang waren alle relevanten Sektoren betroffen: Die Investitions- und Konsumgüterproduzenten verzeichneten nach spürbaren Auftragszuwächsen im Vormonat Rückgänge um 2,9 Prozent beziehungsweise 2,8 Prozent.
Zumindest der Zuwachs im Vormonat fällt den jüngsten Zahlen zufolge etwas stärker aus als zunächst gemeldet. Statt eines Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat ergibt sich nun eines von 1,1 Prozent. Auf Jahressicht gaben die Neuaufträge im Januar um 2,5 Prozent nach. Die Markterwartungen wurden klar verfehlt - Analysten hatten mit einem Anstieg von 1,6 Prozent gerechnet.
Im Zweimonatsvergleich (Dezember/Januar gegenüber Oktober/November) sanken die Auftragseingänge um 1,3 Prozent.
Die Entwicklung im Überblick Januar Prognose Vormonat Monatsvergleich -1,9 +0,6 +1,1r Jahresvergleich -2,5 +1,6 -4,6r (r=revidiert; in Prozent)
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AXC0142 2013-03-07/12:05