Berlin (ots) - Es war ein Muster mit wenig Wert: das Referendum über die Zugehörigkeit der Falklandinseln (Malvinas). Die britische Identität der zur Abstimmung zugelassenen dauerhaften britischen Staatsbürger stellt niemand in Abrede, auch nicht die auf das Archipel erpichte argentinische Regierung. Selbst wenn die sonstigen auf den Falklandinseln lebenden Bewohner anderer Nationalität, darunter Chilenen und Argentinier, hätten mit abstimmen dürfen, hätte dies das Ergebnis nur verschoben, ohne es qualitativ zu verändern: Die Falkländer fühlen sich in der klaren Mehrheit britisch - das stand und steht außer Frage. Zur Entschärfung des Konfliktes zwischen dem Prinzip des Selbstbestimmungsrechtes der Völker und dem Prinzip der nationalen Souveränität hat diese von Großbritanniens Regierung betriebene Abstimmung freilich nichts beigetragen. So wenig wie die Tatsache, dass London zwei Atom-U-Boote und einen Zerstörer in die Region schickte, um im Stil alter Kanonenbootpolitik die Muskeln spielen zu lassen. Denn eins ist unbestreitbar: Die Inseln gehören geografisch zu Südamerika und die britische Besiedlung ist ein Relikt von Kolonialismus und Imperialismus. Dass London sich für das Selbstbestimmungsrecht der Falkländer einsetzt, ist legitim; nicht aber, sich die in den Gewässern vor Falkland liegenden Rohstoffe einverleiben zu wollen. Großbritannien hat darauf keinen Anspruch, der nicht auf dem Unrecht des Kolonialismus beruht. Das lässt sich durch keine Abstimmung kaschieren.
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