Der Linken-Politiker Gregor Gysi wirft der Bundesregierung eine "abenteuerliche Gesundheitspolitik" im Umgang mit der elektronischen Zigarette vor. "Die Regierung muss sich fragen lassen, warum sie es Rauchenden so schwer machen möchte, auf die E-Zigarette umzusteigen", sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag in einem Interview mit der "Jungen Welt" (Freitagausgabe).
EU-Kommission und Bundesregierung wirken derzeit darauf hin, das neuartige Genussmittel als Medizinprodukt strengen Regelungen zu unterwerfen, die es vom freien Verkauf faktisch ausschließen. Dabei sei es unbestreitbar, betont Gysi, dass es in den elektrischen "eine Vielzahl von Giften nicht gibt, die in Tabakzigaretten enthalten sind". "Das ist, als ob man Knallbonbons verbietet, aber nicht das echte Feuerwerk." Die Bundesregierung betreibe "das Geschäft der Tabakindustrie" sowie das eigene im Hinblick auf die Tabaksteuer.
E-Zigaretten und Tabakzigaretten dürften nicht gleich behandelt werden, fordert Gysi, sinnvoll seien eigene Vorschriften für das elektrische Dampfen nikotinhaltiger Liquids, welche Verbrauchern ein Maximum an Sicherheit garantierten. Gysi, der gegenüber der Zeitung auch über seine eigene Raucherkarriere, den Ausstieg aus der Sucht sowie seinen ersten und letzten Joint spricht, sieht die E-Zigarette allen Hindernissen zum Trotz als "weiter im Kommen".