
Hohe Schulden, rote Zahlen und eine sich
abschwächende Nachfrage nach Büroimmobilien in einigen Märkten:
Angesichts dieser düsteren Aussichten stellt der Immobilienkonzern
IVG
An der Börse sorgten die Nachrichten für einen Kursrutsch der Aktie. Bis zum Mittag brachen die im SDax notierten Papiere um über 38 Prozent auf 81 Cent ein. "Ein hässlicher Bericht", kommentierte ein Händler. Der neue Finanzierungsbedarf und der kassierte Ausblick sorgen für neue Unsicherheit." Auch Analyst Manuel Martin von Close Brothers Seydler schwant nichts Gutes. Vor allem das neu anzufassende Finanzierungskonzept mache Sorgen, sagte er. Die Bilanz zeige eine sehr hohe Verschuldung und nun sei zu befürchten, dass hier ein Problem aufkomme. Verschiedene Szenarien seien dabei denkbar, die Finanzierung könnte aber langfristig die Ergebnisentwicklung ausbremsen.
Über das Finanzierungskonzept will IVG seine Aktionäre bald informieren. Bei der Hauptversammlung soll gegebenenfalls über Kapitalmaßnahmen abgestimmt werden.
Das Jahr 2012 beendete IVG mit einem Verlust von 98,7 Millionen Euro in den Büchern. Schuld waren Abschreibungen auf in den Jahren 2006 bis 2008 erworbene Immobilien und Projektentwicklungen. Ohne die Sondereffekte wäre das Konzernergebnis nahezu ausgeglichen gewesen. Seine Schulden konnte IVG unter anderem durch den Verkauf verringern. Ende 2012 beliefen sich die Finanzschulden auf gut vier Milliarden Euro.
Das Unternehmen muss aber auch Kredite bedienen. Die Herausforderungen des Managements im Verlauf des laufenden und des nächsten Geschäftsjahres bestehe darin, ausstehende Kredite zu verlängern, teilte IVG mit. So müssen Darlehen für den Komplex "The Square" am Frankfurter Flughafen bis Ende 2013 refinanziert werden. Im dritten Quartal 2014 steht dann ein syndiziertes Darlehen zu Refinanzierung an. Des Weiteren wird es dem Unternehmen zufolge im März 2014 aller Voraussicht nach zur Ausübung der Put-Option der Wandelanleihe durch Investoren kommen. Den Refinanzierungsbedarf für die Jahre 2013 und 2014 bezifferte IVG auf über 2,4 Milliarden Euro.
Die Verhandlungen mit den Banken werden durch die derzeitigen Marktbedingungen nicht einfacher, schätzt der Konzern. Auch erwartet IVG aufgrund der Entwicklungen auf dem Gebiet der Energienachfrage und Rohstoffförderung für sein Kavernengeschäft mittelfristig eine veränderte Nachfrage. Darüber hinaus leide der Markt für Gewerbeimmobilien unter der schwächeren Konjunktur und der Verunsicherung durch die Eurokrise. Für das laufende und das darauf folgende Jahr rechnet IVG eigenen Angaben zufolge mit einem verbesserten Konzernergebnis./she/fn/fbr
ISIN DE0006205701
AXC0154 2013-03-27/12:39