Von Christopher Lawton
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird, falls erforderlich, die Zinsen weiter anpassen oder auch außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen, um der Wirtschaft im Euroraum auf die Beine zu helfen. "Es gibt eine Vielzahl anderer Maßnahmen - die Standardzinspolitik und unkonventionelle Maßnahmen - die wir einsetzen können und die wir einsetzen werden, wenn es die Umstände erforderlich erscheinen lassen," sagte EZB-Präsident Mario Draghi bei einer Rede in Jerusalem.
Draghi warnte aber, dass einige dieser Maßnahmen "ungeplante Konsequenzen" haben könnten, auf die angemessen reagiert werden müsse. "Wir sehen uns diese Maßnahmen, die innerhalb unseres institutionellen Rahmens besonders effektiv sind und in unser Mandat fallen, unvoreingenommen an", fügte der EZB-Präsident hinzu.
Bei dem jüngsten geldpolitischen Beratungen Anfang des Monats hatte die EZB keine zusätzlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft des Euroraums beschlossen, obwohl eine etwas tiefere Rezession für das laufende Jahr prognostiziert wurde. Der EZB-Rat hatte über Maßnahmen zur Förderung der privaten Kreditvergabe wie negative Einlagenzinsen oder Programme zur Kreditvergabe an Kleinunternehmen diskutiert, diese aber vorerst nicht beschlossen.
Bei seiner Rede in Jerusalem sagte Draghi, in der nächsten Zeit werde der EZB-Rat alle Wirtschafts- und Finanzdaten genau analysieren. "Falls nötig, stehen wir zum Handeln bereit", bekräftigte er. Er sehe eine langsame Konjunkturerholung in der Eurozone, allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau.
Das Exportwachstum dürfte von einer Belebung der Weltwirtschaft profitieren, sagte der Währungshüter. Die Binnennachfrage sollte von der lockeren Geldpolitik, von den niedrigeren Ölpreisen sowie dem höheren Verbrauchervertrauen und den Wohlstandseffekten gestützt werden, die aus der Erholung der Finanzmärkte seit dem vergangenen Sommer resultieren.
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June 18, 2013 03:52 ET (07:52 GMT)
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