Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele (74) hat persönlich dafür gesorgt, dass ein Milchhersteller nicht mehr mit der Bezeichnung "Mark Brandenburg"-Milch werben darf. "Ich dachte, die Milch kommt aus der Region, wäre dadurch ökologisch sinnvoller. Durch Zufall habe ich dann ganz klein auf der Packung entdeckt, dass dem nicht so ist", sagt Ströbele laut eines Berichtes der "Bild-Zeitung" (Samstag).
Der Grünen-Politiker schrieb Briefe an das Milch-Unternehmen und an Verbraucherschutz-Organisationen. Der Berliner "Verband Sozialer Wettbewerb", der sich gegen unfairen Wirtschaftswettbewerb einsetzt, nahm die Sorgen des Abgeordneten ernst und klagte gegen das Unternehmen. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied jetzt, dass die Milchtüten so nicht mehr verkauft werden dürfen.
Denn die Milch stammt nicht von Kühen aus Brandenburg, sondern von Artgenossen aus dem Rheinland. Abgefüllt wird die Milch in Köln. Die Milch-Firma muss 250.000 Euro Strafe zahlen, wenn sie weiterhin mit der Angabe "Mark Brandenburg" für Milch aus Köln wirbt. Bis zum Ende des Jahres müssen die bereits gedruckten Kartons aufgebraucht werden.
Eine Sprecherin des Unternehmens sagte: "Wir werden die Verpackungen entsprechend der festgesetzten Frist überarbeiten." Ströbele freut's: "Endlich hat die Sauerei ein Ende!"