Trotz der Debatte über Fachkräftemangel arbeiten Frauen zunehmend in Teilzeit. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion die Linke hervor, die der "Frankfurter Rundschau" vorliegt.
Seit 2002 ist die Zahl der Frauen mit einer Teilzeit-Stelle um mehr als zwei Millionen gestiegen. Bei den Vollzeit-Stellen war der Zuwachs mit 0,3 Millionen deutlich geringer. Deshalb erhöhte sich die Teilzeit-Quote unter Arbeitnehmerinnen von 40 Prozent auf fast 46 Prozent im vergangenen Jahr. Umfragen zufolge würden viele Teilzeit-Beschäftigte gern länger arbeiten.
"Der Arbeitsmarkt bremst Frauen aus, denn die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nach wie vor unzureichend", sagte Jutta Krellmann von der Fraktion Die Linke im Bundestag der "Frankfurter Rundschau". Nötig seien mehr gute Kita-Plätze, ein Rückkehrrecht in Vollzeit und der Verzicht auf Minijobs. Insgesamt haben Frauen ein deutlich höheres Niedriglohn-Risiko als Männer. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhielten im Jahr 2010 fast 27 Prozent aller weiblichen Beschäftigten einen Niedriglohn, bei Männern waren es hingegen 16 Prozent.
Die Niedriglohnschwelle lag für das Erhebungsjahr bei 10,36 Euro pro Stunde. Demnach erhielten zuletzt 73 Prozent aller Leiharbeiterinnen einen Niedriglohn. Unter den Frauen mit Teilzeitjob sind es vor allem Minijobberinnen, die einen niedrigen Stundenlohn erhalten. So sind 85 Prozent aller Minijobberinnen Geringverdiener, bei Frauen mit einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeit-Stelle ist der Anteil mit 19 Prozent deutlich niedriger.