
An der Börse ist der größere Einfluss
der spanischen Telefonica
Telefonica hatte sich mit ihren Partnern geeinigt, ihren
Einfluss auf die Italiener auszubauen. Der spanische Telekomkonzern
ist gemeinsam mit den Banken Intesa Sanpaolo
ANALYSTEN: TELEFONICA WILL AN BRASILIEN-GESCHÄFT
Telefonicas Partner aus der Finanzwelt waren dem Vernehmen nach unter anderem wegen der schwachen Aktienkursentwicklung mit der Beteiligung zunehmend unzufrieden - Ende September sollte das Bündnis daher bereits enden. Im Zuge der erzielten Einigung legten die Kurse von Telefonicas Partnern teils stark zu, Mediobanca kletterten mit rund drei Prozent plus gar an die Spitze des Mailänder FTSE.
Analyst Ralph Szymczak von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kommentierte in einer Studie, eine Verlängerung des Aktionärsbündnisses sei für alle Beteiligten die beste Option. Telefonica sei insbesondere an den Beteiligungen der Italiener in Brasilien und Argentinien interessiert - eine kartellrechtliche Einigung in Brasilien sowie die künftige Struktur der im Umbau befindlichen Telecom Italia bräuchten noch Zeit. Telefonica ist bereits stark in Lateinamerika engagiert und erzielt dort einen großen Teil ihres Umsatzes.
BERNSTEIN: DEAL POSITIV FÜR BEIDE SEITEN
Enrico Coco von der Investmenbank Kepler Chevreux sah in der Einigung vom Dienstag eher ein negatives Zeichen für die Anteilsscheine von Telecom Italia. Das Telco-Bündnis bleibe bestehen und eine Aufspaltung der Brasiliensparte der Italiener auf Betreiben von Telefonica sei nun wahrscheinlich. Das maximiere jedoch nicht den Wert für die Aktionäre der Italiener. Die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung nach dem Treffen des Verwaltungsrates der Telecom Italia am 3. Oktober habe sich erhöht.
Robin Bienenstock vom Analysehaus Bernstein Research sieht die Lage genau entgegengesetzt: Sie halte die Einigung für nahezu alle Beteiligten für positiv. Die Situation binde Telecom Italia an die für die Aktionäre richtige Lösung eines Verkaufs des Brasiliengeschäfts. Eine Kapitalerhöhung sei wegen des niedrigen Aktienkurses und einer ihrer Ansicht nach aussichtslosen Aktionärsabstimmung geradezu vom Tisch. Die hohe Verschuldung dränge den Konzern daher zum Verkauf ihrer begehrten brasilianischen Sparte. Für Telefonica sei der Deal ebenfalls gut: Selbst über Brasilien hinaus könnten sich die Spanier möglicherweise interessante Teile aus dem Konzern herauspicken. Für ein Gebot im Rahmen eines Konsortiums hätten die Madrilenen zudem nun mehr Zeit./men/rum/stb
ISIN ES0178430E18 IT0003497168
AXC0080 2013-09-24/12:20