
Der Anleger hatte im Jahr 2007 in den MPC Sachwert Rendite-Fonds Indien investiert. Der geschlossene Immobilienfonds versprach eine 150-prozentige Rendite nach vier Jahren. Mit dem eingesammelten Geld sollten in drei indischen Regionen insgesamt 3.400 gehobene Appartements errichtet und verkauft werden. Doch bis heute ist noch keine Wohnung fertiggestellt.
MPC hatte für das Projekt einen indischen Partner gewonnen, der sich jedoch nicht an Absprachen hielt, Investitionsgelder schuldig blieb und die Bauarbeiten lähmte. MPC bemüht sich nun um Schadensbegrenzung, hat einen Makler beauftragt, der binnen der nächsten fünf Monate einen Käufer für die Grundstücke finden soll. Doch ein Großteil der investierten Summe dürfte bereits verloren sein.
Die Hamburger Kanzlei Hahn, die das Urteil vor dem Landgericht erstritt, sieht darin allerdings eine Hinhalte-Taktik. Denn das Gericht sah es zwar als erwiesen an, dass der Prospekt zu dem Fonds fehlerhaft sei, weil die angegebene Zahl der Appartements nicht realisierbar sei. Es fehlen die Genehmigungen für eine derart dichte Bebauung. Deshalb sprach sie dem Kläger die Rückzahlung seiner kompletten Investitionssumme zuzüglich Zinsen zu. Aber das Gericht setzte die Verjährungsfrist für weitere Schadensersatzklagen in diesem Fall auf Ende dieses Jahres.
"MPC spielt nun auf Zeit", sagt Rechtsanwalt Oliver Rosowski. Denn wer von den 2.800 Anlegern nicht rechtzeitig klage, dem drohten herbe Verluste, so der Anwalt. Zudem fordert Rosowski eine außerordentliche Gesellschafterversammlung und die Einsetzung eines Sonderprüfers, der die vielen ungeklärten Fragen beantworten soll. Auch, um einer möglichen Pflichtverletzung des MPC-Managements nachzugehen.
Bei dem börsennotierten Emissionshaus Münchmeyer Petersen Capital, kurz MPC, haben laut Eigenauskunft 180.000 Privatkunden und institutionelle Anleger bis heute knapp acht Milliarden Euro angelegt. Im Jahr 2007 notierte die Aktie der Hamburger bei 760,90 Euro. Heute schwankt der Kurs zwischen einem und zwei Euro.
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