In der Ukraine ist am frühen Samstagmorgen eine Demonstration gegen Präsident Viktor Janukowitsch und für einen europäischen Kurs des Landes gewaltsam aufgelöst worden. Nach Angaben von Augenzeugen setzte die Polizei Rauchgranaten gegen die Protestierenden ein und vertrieb sie anschließend mit Gummiknüppeln.
Bereits am Freitagabend waren in der ukrainischen Hauptstadt Kiew etwa 10.000 Menschen auf die Straße gegangen, mehrere Personen versammelten sich auf dem Platz der Unabhängigkeit. Hintergrund der Proteste ist die Weigerung der Regierung, ein jahrelang ausgehandeltes Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) nicht zu unterzeichnen. Gescheitert war der Abschluss, der eigentlich auf dem EU-Gipfel in Vilnius Ende der letzten Woche erfolgen sollte, unter anderem an Differenzen hinsichtlich der Behandlung der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko. Die ukrainische Führung hatte vor mehr als einer Woche angekündigt, sich statt in Richtung EU nun wieder mehr in Richtung Russland öffnen zu wollen.