
Die Rettung der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) gerät ins Stocken. Die dringend benötigte Kapitalerhöhung um drei Milliarden Euro werde sich bis mindestens Mai verzögern, wie Verwaltungsratschef Alessandro Profumo nach einem außerordentlichen Treffen der wichtigsten Aktionäre am Samstag mitteilte. Ursprünglich sollte diese im ersten Quartal über die Bühne gehen. Doch auf der Sitzung am Samstag kam es nun zum handfesten Streit zwischen der Bank und ihren größten Anteilseignern. Federführend war die eigene Stiftung der Bank.
Die älteste Bank der Welt ist seit der Finanzkrise ein Sanierungsfall. Sie steckt tief in den roten Zahlen und musste mit Staatshilfen in Milliardenhöhe gerettet werden. Im Verlauf der Euro-Schuldenkrise machte die Bank große Verluste. Das frühere Management des Geldhauses muss sich mittlerweile vor Gericht verantworten. Das im Jahr 1472 gegründete Institut gilt als die älteste noch operierende Bank der Welt. Die Bank hatte vom italienischen Staat eine Kapitalspritze von 4,1 Milliarden Euro sowie eine Garantie in Höhe von 13 Milliarden Euro bekommen.
Mit der Kapitalerhöhung will MPS Staatshilfen zurückzahlen und eine möglicherweise drohende Verstaatlichung verhindern. Mit dem frühen Termin im Januar wollte die Bank auch vor anderen italienischen Instituten an den Kapitalmarkt gehen, die ihre Kapitaldecke verstärken müssen. Der Sanierungsplan für die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena hatte grünes Licht aus Brüssel bekommen, wenn MPS sich Geld am Kapitalmarkt für die Rückzahlung besorgt./stk
AXC0023 2013-12-29/17:05