
Der Luxemburger Immobilienkonzern Gagfah erhöht seine Prognose für das laufende Jahr und stellt seinen Investoren auch wieder eine Dividende in Aussicht. Bei der für die Immobilienwirtschaft wichtigen Kennzahl Funds from Operations (FFO I), die den operativen Cashflow widerspiegelt, rechnet Gagfah 2014 mit 0,80 bis 0,82 Euro je Aktie. Das wären dann an die 35 Prozent mehr als 2013. Für das Jahr 2015 stellte Gagfah einen Anstieg auf 0,88 bis 0,90 Euro in Aussicht.
Im Sommer hatte Gagfah für 2014 noch ein Wachstum beim FFO je Aktie um 25 Prozent als Zielgröße ausgegeben. Zur Geschäftsentwicklung des Geschäftsjahres 2013 erklärte der MDAX-Konzern vorläufig, der FFO je Anteilsschein habe die eigenen Erwartungen mit 0,60 Euro erfüllt. Gagfah habe eine Mietsteigerung von mehr als 1 Prozent bei seinem Immobilienportfolio durchsetzen können und die Leerstandsquote liege unter 4,5 Prozent. Die ausführlichen Ergebnisse für 2013 will Gagfah am 26. März veröffentlichen.
Zur langersehnten Dividendenzahlung hieß es von Gagfah, für 2014 eine Anfangsdividende zwischen 0,20 und 0,25 Euro je Aktie ausschütten zu wollen. Die Aktionäre waren seit Jahren leer ausgegangen. Im April 2011 hatte Gagfah zum letzten Mal eine Zahlung für das vierte Quartal 2010 ausgeschüttet. Mit seinen regelmäßig gezahlten Quartalsdividenden gehörte die Gagfah einst zu den Lieblingen der Immobilienanleger.
Im nachhinein stellte sich diese Strategie aber als schädlich für das Unternehmen heraus: Plötzlich war der Lack ab bei den Luxemburgern. Man hatte über die eigenen Verhältnisse Dividenden ausgeschüttet und dabei Investitionen in den Immobilienbestand vernachlässigt. Hinzu kamen kostspielige Streitigkeiten mit der Stadt Dresden.
Im Sommer letzten Jahres hatte sich Gagfah refinanziert. Ein Darlehen wurde getilgt und ein Milliardenkredit zu günstigeren Konditionen abgeschlossen. Ein wesentlicher Teil der Einsparungen aus den niedrigeren Zinskosten will Gagfah in den Immobilienbestand investieren. Zudem hat Gagfah mit einer Kapitalerhöhung Anfang Juli, mit der sich die Beteiligungsgesellschaft Fortress als Mehrheitsaktionär verabschiedete, rund 176 Millionen Euro eingesammelt. Gagfah erklärte daraufhin, über einen höheren finanziellen Spielraum zu verfügen und sich nun stärker auf das Kerngeschäft der Bewirtschaftung konzentrieren zu können.
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January 15, 2014 03:25 ET (08:25 GMT)
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