Von Hans Bentzien
Die Position der Eurozone als Wirtschaftsraum mit Leistungsbilanzüberschüssen festigt sich. Im November 2013 verzeichnete die Leistungsbilanz einen neuen Rekordüberschuss. Das war nicht alleine Ausdruck des schon traditionellen deutschen Überschusses, sondern auch der erfolgreichen Bemühungen der europäischen Reformstaaten, ihre Leistungsbilanzen auszugleichen.
Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Leistungsbilanzüberschuss im November saisonbereinigt 23,5 Milliarden Euro, das höchste jemals erreichte Plus. Im Vormonat hatte der Überschuss nach revidierten Angaben 22,2 Milliarden betragen. Schon die vorläufig genannten 21,8 Milliarden waren ein Rekordwert gewesen.
In den zwölf Monaten bis November 2013 lief ein Leistungsbilanzüberschuss von 215,8 Milliarden Euro auf, entsprechend 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung des Euroraums. In den zwölf Monaten bis November 2012 waren es 118,0 Milliarden Euro gewesen, was 1,2 Prozent der Wirtschaftsleistung entsprach.
Der Handelsbilanzüberschuss im Güterhandel erhöhte sich von 16,6 auf 18,6 Milliarden Euro, weil die Ausfuhren deutlicher als die Einfuhren zulegten. Der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz ging von 10,1 auf 9,5 Milliarden Euro zurück, währen der positive Saldo in der Einkommensbilanz von 4,9 auf 5,0 Milliarden Euro zunahm. In der Übertragungsbilanz ergab sich ein Defizit von 9,5 (Vormonat: 9,4) Milliarden Euro.
Ohne Saisonbereinigung stieg der Leistungsbilanzüberschuss von 26,6 auf 27,4 Milliarden Euro. Er lag damit noch ein gutes Stück entfernt von dem im Juni 2013 erreichten Allzeithoch von 30 Milliarden Euro.
Im Rahmen der Kapitalbilanz ergab sich laut EZB bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen ein Nettokapitalzufluss von 40,9 Milliarden Euro. Im Oktober hatte der Zufluss nur 0,4 Milliarden betragen. Der Überschuss beruhte alleine auf Portfolioinvestitionen.
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January 23, 2014 04:25 ET (09:25 GMT)
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