Immer mehr junge Frauen und Minderjährige aus Deutschland reisen nach Syrien, um im Bürgerkrieg zu kämpfen. Die deutschen Behörden verfolgten dies mit Sorge, sagte der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag).
"Wir beobachten, dass insbesondere in sozialen Netzwerken gezielt junge Frauen für eine Heirat mit einem Islamisten angeworben werden", sagte er. Die Frauen sollen die in Syrien kämpfenden Islamisten in sogenannten "Dschihad-Ehen" unterstützen. "Mindestens zwei Dutzend Frauen aus Deutschland scheinen dem Ruf schon gefolgt zu sein." Insgesamt sind laut Verfassungsschutz mindestens 270 Personen aus Deutschland nach Syrien gereist.
"Es besteht das Risiko, dass diese Leute, wenn sie aus Syrien zurückkommen, bereit sind, bei uns Terroranschläge zu verüben", sagte Maaßen. Er bezeichnete Rückkehrer als "potentielle Gefahr für die innere Sicherheit" Deutschlands. Rund ein Dutzend deutsche Kämpfer seien bislang in Syrien getötet worden. "Den größten Kummer bereiten uns im Augenblick aber die Rückkehrer, deren Zahl wir im unteren zweistelligen Bereich ansiedeln. Das sind gefährliche Leute."