
Der Insolvenzverwalter der Hess AG hat die Geschäftszahlen des Schwarzwälder Leuchtenherstellers für das Jahr 2010 als nicht korrekt eingestuft. Die Wirtschaftsprüfer des Unternehmens haben ihr Testat für die entsprechenden Bilanzen der Hess AG nun widerrufen, teilte die Gesellschaft in Villingen- Schwenningen am Donnerstag mit. Sie seien von den damaligen Hess-Vorständen getäuscht worden. Die Zahlen für 2010 wiesen Mängel auf und würden damit kein korrektes Bild der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage geben. Dies sei nun offiziell belegt. Konkrete Daten nannte der Insolvenzverwalter nicht.
Die Hess AG hatte vor gut einem Jahr kurz nach ihrem Börsengang Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden Ex-Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler sowie zahlreiche weitere Verdächtige - unter anderem wegen Bilanzfälschung.
Bereits vor drei Wochen hatte Insolvenzverwalter Volker Grub die Ergebnisse in den Bilanzen des Leuchtenherstellers um mehrere Millionen nach unten korrigiert. Die Ergebnisse nach Steuern der Jahre 2007 bis 2011 seien um 23,2 Millionen Euro niedriger als ursprünglich ausgewiesen. Für das Jahr 2012, für das lediglich der Entwurf eines Jahresabschlusses vorlag, seien Fehler im Ergebnis in Höhe von 20,4 Millionen Euro aufgedeckt worden.
Die insolvente Hess AG existiert inzwischen nur noch als Hülle. Der Leuchtenhersteller Nordeon hatte im Oktober vergangenen Jahres die für den Geschäftsbetrieb notwendigen Teile der Hess AG sowie Standorte in Stockholm und den USA übernommen. Sie werden unter dem Namen Hess als GmbH weitergeführt./ruf/DP/she
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