Essen (ots) - Rund 130.000 bis 150.000 Euro Jahresgehalt für den Rektor einer Universität - ein Skandal?
Unsinn! An den drei großen Ruhrgebiets-Unis etwa studieren jeweils 30.000 bis 40.000 junge Menschen. Für Lehre und Forschung bewegen diese Hochschulen riesige Summen, verfügen über Etats in dreistelliger Millionenhöhe. Die Verantwortung, die ein Rektor angesichts dieser Zahlen trägt, ist enorm. Zumal die heimischen Unis inzwischen weltweit mit anderen Einrichtungen konkurrieren. Und nebenbei: Im Gehaltsgefüge kommen die Uni-Chefs höchstens auf ein Drittel dessen, was die Stadtsparkassenchefs von Bochum oder Dortmund und die Stadtwerkechefs von Duisburg oder Essen einstreichen.
Kein Skandal, aber höchst ärgerlich ist dagegen die Heimlichtuerei der Unis um die Besoldung ihrer Spitzenkräfte. Wir reden hier von öffentlichen Ämtern an Bildungseinrichtungen, die mit Steuermitteln und aus Beiträgen finanziert werden. Warum müssen da Gehälter oder Zulagen im kleinen Kreis ausgehandelt werden? Wo man doch die Transparenz - siehe oben - nicht scheuen müsste. So aber setzt man sich ohne Not dem Verdacht der Kungelei aus.
Dass die brisante Liste mit den Rektorengehältern gerade jetzt offenbar von interessierter Seite an die Öffentlichkeit lanciert wird, ist pikant. Seit Monaten liegen die Uni-Chefs im heftigen Streit mit der nordrhein-westfälischen Hochschulministerin Svenja Schulze, die die Freiheiten der Universitäten nicht unerheblich einschränken will. Der Verdacht, dass hier jemand gezielt Stimmung gegen die Rektoren machen will, liegt nahe. Jedenfalls könnte es in den Chefetagen der Hochschulen so ankommen.
Somit droht in dem Streit um Ministerin Schulzes Reform, bei dem zuletzt vorsichtige Signale des Aufeinanderzugehens zu vernehmen waren, jetzt eine neue Konfrontation. Dabei bräuchten Hochschulen, Studenten und Unternehmen als potenzielle Forschungspartner dringend Klarheit über den zukünftigen Kurs der Universitäten in Nordrhein-Westfalen.
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Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
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Kein Skandal, aber höchst ärgerlich ist dagegen die Heimlichtuerei der Unis um die Besoldung ihrer Spitzenkräfte. Wir reden hier von öffentlichen Ämtern an Bildungseinrichtungen, die mit Steuermitteln und aus Beiträgen finanziert werden. Warum müssen da Gehälter oder Zulagen im kleinen Kreis ausgehandelt werden? Wo man doch die Transparenz - siehe oben - nicht scheuen müsste. So aber setzt man sich ohne Not dem Verdacht der Kungelei aus.
Dass die brisante Liste mit den Rektorengehältern gerade jetzt offenbar von interessierter Seite an die Öffentlichkeit lanciert wird, ist pikant. Seit Monaten liegen die Uni-Chefs im heftigen Streit mit der nordrhein-westfälischen Hochschulministerin Svenja Schulze, die die Freiheiten der Universitäten nicht unerheblich einschränken will. Der Verdacht, dass hier jemand gezielt Stimmung gegen die Rektoren machen will, liegt nahe. Jedenfalls könnte es in den Chefetagen der Hochschulen so ankommen.
Somit droht in dem Streit um Ministerin Schulzes Reform, bei dem zuletzt vorsichtige Signale des Aufeinanderzugehens zu vernehmen waren, jetzt eine neue Konfrontation. Dabei bräuchten Hochschulen, Studenten und Unternehmen als potenzielle Forschungspartner dringend Klarheit über den zukünftigen Kurs der Universitäten in Nordrhein-Westfalen.
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