Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, wehrt sich gegen sein Image als Fürstbischof. "Ich bin vielleicht jemand, der durchaus auch einmal westfälisch-kernig seine Meinung vertritt und durch die äußere Erscheinung 'Gewicht' vermittelt. Aber ich verstehe mich sicher nicht als Fürstbischof", sagte Marx der "Welt am Sonntag".
Der 60 Jahre alte Erzbischof von München war am Mittwoch in Münster zum neuen DBK-Vorsitzenden gewählt worden. Dass er in einem Rokoko-Palais wohnt, sieht Marx nicht als Problem. "Erstens gehört das Haus, in dem ich wohne, nicht der Kirche, sondern dem Staat. Und ich wohne in dem Haus, in dem die Münchner Erzbischöfe seit 200 Jahren ihren Dienstsitz haben. Ich bewohne privat innerhalb dieses Hauses eine Drei-Zimmer-Wohnung." Er finde es schade, "wenn manche Leute in bestimmten Schablonen und Schubladen denken, aber ich kann nichts daran ändern", so Marx weiter.