
Von Joko Hariyanto, Wilawan Watcharasakwet, Shefali Anand und Biman Mukherji
JAKARTA--Auch Malaysias Nachbarn haben bislang keine Spur des verschollenen Passagierflugzeugs der Malaysia Airlines. Keines der insgesamt 15 Länder, die Malaysia bei der Suche nach der vermissten Maschine um Hilfe gebeten hat, hat bisher eine positive Rückmeldung gegeben. Mittlerweile werden zwei Korridore nach der verschwundenen Boeing 777 abgesucht: Einer dieser Korridore erstreckt sich von Thailand nach Turkmenistan und Kasachstan, der andere reicht von Indonesien in den Südindischen Ozean.
Von der indonesischen Luftwaffe hieß es, dass auf dem Radar nichts erschienen sei, was Rückschlüsse darauf zugelassen hätte, dass es sich dabei um das verschollene Passagierflugzeug handeln könnte, das in den indonesischen Luftraum eingedrungen sei.
Auch Thailand und Myanmar erklärten, keine Spur der vermissten Maschine ausgemacht zu haben. Im thailändischen Luftraum sei kein unregistriertes Flugzeug unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der thailändischen Luftwaffe. Weder das zivile noch das militärische Radar hätten unbekannte Flugbewegungen registriert. Aus Myanmar hieß es darüber hinaus, dass Schiffe bereit stehen würde, um Seewege abzusuchen, sofern Malaysia dies wünsche.
Der malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte am Samstag erklärt, die Behörden gingen inzwischen mit "einem sehr hohen Grad der Sicherheit" davon aus, dass die sogenannten Transponder und die anderen Kommunikationssysteme gezielt während des Fluges ausgeschaltet wurden und dass das Flugzeug eine andere Flugroute nahm.
Letzte Funksignale der verschwundenen Maschine gab es noch bis siebeneinhalb Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur. Nach den Signalen des malaysischen Primärradars ist Flug MH370 von seiner ursprünglichen Route abgewichen und Richtung Straße von Malaka geflogen, die die malaiische Halbinsel von Sumatra trennt. Anschließend müsste die Maschine den Signalen zufolge in Richtung der nördlich davon gelegenen Adamanensee geflogen sein.
Indische Militärs erklärten unterdessen, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass die vermisste Boeing 777 nach Indien geflogen sei, nachdem sie das letzte Mal auf dem malaysischen Radar aufgetaucht war. Andernfalls hätte das indische Radar entsprechende Signale empfangen müssen. Ein so großes Flugzeug wie die 777 wäre nicht lange unentdeckt geblieben, sagte ein ranghoher Militärvertreter, da es im Unterschied zu kleineren Maschinen nicht dauerhaft unter dem Radar hätte durchfliegen können. Er kann sich allerdings vorstellen, dass Flug MH370 Kurs auf die Insel Diego Garcia oder das Addu-Atoll genommen haben könnte, um unentdeckt zu bleiben.
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March 16, 2014 11:05 ET (15:05 GMT)
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