Die SPD will sich den Eckpunkten der Union zur Bekämpfung von Zwangsprostitution und Menschenhandel weitgehend anschließen. "SPD und Union haben bei den großen Linien keine Differenzen. Es geht nur noch um Detailfragen", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Högl der "Welt".
Högl hatte das Thema für die SPD in den Koalitionsverhandlungen behandelt. Laut der Sozialdemokratin gibt es auch mit dem Innenministerium bereits einen Konsens. "Zentral ist, dass wir das Aufenthaltsrecht der Opfer verbessern. Innenminister Thomas de Maizière teilt diese Position", sagte die SPD-Politikerin.
Nur wer keine Abschiebung fürchten müsse, werde an den Strafverfahren gegen die Menschenhändler mitwirken. "Hier können wir noch vor der Sommerpause zu Verbesserungen kommen." Bedenken hat Högl beim Unionsvorschlag, das Alter der Prostituierten auf 21 zu heben.
"Ich halte es für unnötig, das Alter, ab dem Prostitution erlaubt ist, auf 21 heraufzusetzen. Darüber werden wir aber ergebnisoffen reden." Auch eine Kondompflicht hält sie für "nicht zielführend": "Wie soll man das kontrollieren. Wichtiger ist, dass die Frauen besser beraten werden und das Selbstbewusstsein entwickeln, auf den Gebrauch von Kondomen zu bestehen."