Die von der Koalition geplanten Sonderregelungen für einzelne Berufsgruppen beim gesetzlichen Mindestlohn stoßen in Brüssel auf Widerspruch: "Die Europäische Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, einen Mindestlohn einzuführen, der alle Branchen umfasst", sagte der zuständige EU-Sozialkommissar Lazlo Andor der "Welt". "Das ist besonders wichtig, damit Menschen trotz Arbeit nicht in Armut geraten".
Darauf habe man auch schon im so genannten Beschäftigungspaket vom April 2012 hingewiesen. Andor sagte weiter: "Mindestlöhne sollten vorzugsweise in enger Abstimmung mit den Gewerkschaften und den Arbeitgebervertretern festgesetzt werden. Aktuelle Erfahrungen, beispielsweise aus Großbritannien, zeigen, dass sich Mindestlöhne nicht schädlich auf die Beschäftigung auswirken solange sich die Höhe der Mindesteinkommen nicht zu nah an den Durchschnittslöhnen bewegt."