Essen (ots) - Mal ehrlich - es gab schon bessere Gründe, aus der Kirche auszutreten. Steuern auf Zinsen sind weder neu noch anrüchig. Dennoch reicht offenbar vielen Gläubigen der nackte Hinweis ihrer Bank auf das neue Einzugsverfahren, um sich aus der Kirche zu verabschieden. Dass nicht mehr die Skandale um sexuellen Missbrauch oder das Protz-Bistum in Limburg die Hauptgründe für die Rekordaustritte sind, liegt auf der Hand. Denn es ist die evangelische und nicht wie 2013 die katholische Kirche, der besonders viele Mitglieder davonlaufen. Dass beide Kirchen einräumen, am Kommunikationsdesaster nicht ganz unbeteiligt gewesen zu sein, steht ihnen gut. Denn in der Tat leisteten sie ganze Lobbyarbeit in Berlin, damit die Steuer von den Banken eingezogen wird. Weil ihre Mitglieder sich bisher selbst um die Abgabe kümmern mussten, dies aber allzu selten taten, versprachen sich die Kirchen üppigere Einnahmen. Nun, da die Schäfchen das Weite suchen, dämmert ihnen, dass sie sich da verschätzt haben könnten. Mitleid verdienen sie dafür nicht. Aber auch jene nicht, die schlicht eine Steuer zahlen sollen, die sie bisher unterschlagen haben.
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